Wie geht es Dir?

Die Frage kann ich nicht mehr hören. Und ich weiß gleichzeitig wie ungerecht das von mir ist.

Aber ehrlich: Wie soll es mir denn gehen oder meinem Sohn? Kacke geht es uns. Ganz einfach. Mal mehr kacke mal weniger kacke. Aber am Ende: kacke!

Das wird auch noch lange so bleiben.

Ich schreibe mal auf, was ich in meiner Trauer nicht möchte:

– gefragt werden, wie es mir geht (besser: wie fühlst du dich heute?)

– mit weinerlicher Stimme angesprochen werden (Du Arme, wie schaffst du das nur? Ich könnte das nicht…)

– andere trösten müssen

– gefragt werden, ob es mir inzwischen besser geht (hallo? es sind erst fünf Wochen seit seinem Tod vergangen!!)

– gesagt bekommen, ich solle mich melden, wenn ich Hilfe brauche (ich habe keine Kraft mich zu melden, das wird also nie passieren)

Ein Gedanke zu „Wie geht es Dir?

  1. Anne

    Ich habe vor vier Monaten meinen Mann verloren.
    Den „Wie geht es dir?“-Part hätte ich auch schreiben können. Es nervt so sehr. Ich habe zu dem noch einige „Tipps“ bekommen. Ich solle mich nicht so sehr über meinen Mann definieren. Ich sei selbst etwas wert, Oh man, klar, einige wollen wirklich nur helfen, aber verstehen kann mich keiner, der das nicht selbst durchmacht.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..