Müde

Früher habe ich Menschen nicht verstanden, die die einfachsten Dinge nicht gebacken bekommen haben. Für die schon der Gang zur Post oder zur Reinigung schwer war. Jetzt bin ich selbst so weit.

Ich arbeite meine 40 Stunden pro Woche, mein Sohn ist gerade mit Freunden in den Ferien, ich versorgen zu Hause die Katzen und gieße die Blumen auf dem Balkon. Aber alles was noch on top dazu kommt nervt.

Aktuell stresst mich:

  • Einkaufen
  • Wäsche waschen
  • Altpapier und Altglas wegbringen
  • Anrufe tätigen (ich renne immer noch diversen Versicherungen und Behörden hinterher)
  • mich mit Freunden verabreden (ich will nur ins Bett)
  • zur Post gehen …

Gestern war eine Nachbarin zu Besuch da, die gleichzeitig auch Psychologin ist. Sie sagte zu mir: „Kein Wunder, dass Du permanent erschöpft bist. Parallel zu Deinem Job und Deinem Alltag verarbeitest Du gerade den Verlust Deines Mannes. Du bist permanent mit Deiner Trauer beschäftigt, auch wenn Du arbeitest oder andere Dinge erledigst, im Unterbewusstsein läuft das weiter. Und das strengt Dich an. Du besteigst gerade zwei Berge gleichzeitig.“ Ich fand, das war eine gute Erklärung.

Ein Gedanke zu „Müde

  1. MissTique

    Wie gut ich das nachvollziehen kann. Hast du denn die Möglichkeit in einigen Bereichen umzuplanen, umzustrukturieren und dir die Auszeiten zu nehmen, die du bräuchtest? Ich persönlich finde das sehr wichtig und nehme mir jede Auszeit, die ich brauche. Auch wenn andere meinen,“dass man das nicht machen kann“ oder „dass das nicht geht“. Ich hoffe du findest die nötigen Pausen.

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