Glück
Ich werde den ein oder anderen Menschen damit vielleicht vor den Kopf stoßen. Aber es ist wie es ist: Ich bin verliebt. Es hat sich seit einigen Wochen vorsichtig angedeutet, auch wenn mir allein die Vorstellung mich nach so kurzer Zeit auf einen anderen Menschen einzulassen, völlig absurd erschien.
Ich bin verliebt, aber ich weine dennoch um Michael. Er fehlt mir auch unverändert. Und wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich immer sagen, alles soll wieder so sein wie früher. Aber ich habe keinen Wunsch frei. Stattdessen habe ich das Glück einen besonderen Menschen getroffen zu haben. Der mir zeigt, dass ich noch lebe. Dass ich nicht mit Michael gestorben bin, auch wenn es sich anfangs so anfühlte. Dafür bin ich dankbar.
Und es ist mir ehrlich egal, wenn vielleicht manche Menschen jetzt denken: So schnell? Wahrscheinlich hat sie ihn nie richtig geliebt. Vielleicht war die Ehe nicht glücklich. Das kann keine echte Liebe gewesen sein. All diesen Gedanken kann ich nur entgegnen: Ihr habt keine Ahnung und ihr könnt euch nicht in mich hineinversetzen. Mich interessiert nur die Meinung meines Sohnes. Und wir beide sind uns sehr einig.