Die letzten vier Wochen
Jetzt beginnt eine Zeit, vor der ich mich gefürchtet habe. Der letzte Monat, ehe sich Michaels Krankenhausaufenthalt und sein Tod zum ersten Mal jähren. Fast täglich denke ich daran, was wir heute vor einem Jahr gerade gemacht haben. Fast täglich denke ich daran, wie sehr sich mein Leben seitdem verändert hat.
Ich habe meinen Mann verloren. Mein Kind hat seinen Vater verloren. Ich habe Freunde verloren. Ich habe im Nachhinein Seiten an meinem Mann entdeckt, die ich nicht kannte, aber andere schon. Von all dem habe ich heute vor einem Jahr noch nichts geahnt. Zum Glück, denn ich wäre sonst verzweifelt.
Der Tod an sich ist schlimm genug. Aber schlimm sind auch die Menschen, die mich seitdem belogen haben. Die mich verurteilen und schlecht über mich sprechen. Die großartig getönt haben, sie wären immer für meinen Sohn da und sich dennoch nicht mehr melden.
Ich bin froh, wenn diese letzten vier Wochen vorbei sind. Denn mit all dem Traurigen hat dieser Jahrestag auch etwas Reinigendes. Ich konzentriere ich mich auf das Positive, das vor mir liegt: Auf meinen Sohn, meine Familie, meinen Partner und mein Baby, das ich erwarte.