Das Leben kann nicht warten

Diese Karte kaufte meine Mutter im Sommer nach Michaels Tod und klebte sie an meinen Kühlschrank. Das sagt eigentlich schon viel über die Einstellung, die mir meine Eltern vermittelt haben: „Zusammen schaffen wir alles.“ und „Du bist nicht alleine.“

6 Gedanken zu „Das Leben kann nicht warten

  1. Nina

    Moin…
    ja diese Karte habe ich auch von meiner Ma nach dem Tod meines Mannes geschenkt bekommen. Und sie ist so wahr. Ich versuche danach zu leben.
    Witzigerweise kann meine Ma das etwas „verlotterte“ Haus deutlich schlechter ertragen als ich.
    Viele liebe Grüße in den Norden.
    Nina

    Gefällt 1 Person

  2. laufgurke

    Hallo Miriam,
    ich war in Hamburg und es war ein schönes und tiefes gefühl zu wissen, dass es da „draußen g
    jemanden gibt, der meine Gefühlswelt versteht. Um mich herum gibt es ja ein paar „verwitwete“, aber deren Gefügkswelt kenne ich nicht. Doch durch deinen Blog hier, hatte ich irgendwie das Gefühl zu verstehen und verstanden zu werden.
    Danke und liebe Grüße
    Gritt

    Like

  3. Witwesk

    So alle halbe Jahre google ich „junge/r Witwe/r“, um zu gucken, ob es außer diesen ganzen unsäglichen ‚Traueranleitungen‘ endlich mal etwas Gescheites dazu gibt. So fand ich Deine Seite.

    Unser beider Weg ist völlig verschieden.

    Wir hatten keine Kinder und nach 15 Krebsmonaten auch kaum noch Freunde (und von den wenigen, die nach dem Tod noch übrig geblieben waren, haben sich mittlerweile fast alle in ihre glücklichen Leben verabschiedet). Unsere jeweiligen Familien – also Eltern und Geschwister – waren aus verschiedenen Gründen während der Krankheit entweder gar nicht (meine) oder nur eingeschränkt (seine) ‚da‘.
    Der Tod meines Lebensmenschen ist nun bald neun Jahre her.
    Er fehlt mir. Es ist anders als in den ersten Jahren, aber es bleibt ein schneidender Schmerz.
    Nie wollte ich einen anderen Partner. Denn immer hätte ich den mit dem Lebensmenschen verglichen.

    Ich lese bei Dir, dass Du Dich nach Deinem Toten sehnst; dass Du Dich fragst, was er wohl dächte; dass Du erst recht an den Besonderen Erinnerungstagen sehr traurig bist.
    All das ist mir äußerst vertraut.
    Ich frage mich jedoch, wie Dein neuer Partner damit umgeht. Und jetzt frage ich das Dich.

    Falls Du mir eine Antwort geben magst, würde mich das freuen.
    So oder so: Alles Gute Dir!
    Corinna

    Like

    1. Miriam

      Liebe Corinna,
      ich habe oft gedacht, dass mein jetziger Mann, wahrscheinlich der einzige Mensch auf Erden ist, den ich als zweiten Mann nach Michael überhaupt hätte akzeptieren können. Aus vielerlei Gründen glaube ich deswegen, dass Michael mir Mathias geschickt hat. Das hört sich für Außenstehende merkwürdig an, aber ich empfinde es genauso. Um auf Deine Frage einzugehen: Sobald mein Mann Mathias spürt, dass es mir schlecht geht, oder wenn ich plötzlich Tränen in den Augen haben und er ist dabei, dann nimmt er mich schlicht in den Arm und hält mich fest. Er hält mit mir, oder manchmal auch noch unserem Sohn, diesen tiefen Trauerpunkt aus. Einfach dadurch, dass er da ist.
      Er hat zum Glück ein gutes und stabiles Selbstbewusstsein und lässt sich dadurch nicht verunsichern. Er sagt selbst, dass er in meinem Leben genügend Raum hat und ich weiß, er spürt, was ich für ihn empfinde, auch wenn ich um Michael weine.
      Die Liebe zu Mathias hat auch viel Platz für meine Liebe zu Michael.
      Herzliche Grüße
      Miriam

      Like

      1. Witwesk

        Liebe Miriam,

        sei ganz herzlich bedankt für Deine Antwort!
        Ich finde es bemerkenswert, wie Ihr – Du und Dein neuer Mann – das hinbekommt, und wünsche Euch für Eure Zukunft alles Gute!

        Einen herzlichen Gruß aus einem völlig anders verlaufenden witwesken Leben
        Corinna

        Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..