Mir platzt der Kragen

Auch fast vier Jahre nach Michaels Tod, ist die LBS Schleswig-Holstein nicht in der Lage, Post an mich zu adressieren. Nein, stattdessen wird einfach munter wieder sein Name eingesetzt. Zwischendurch waren sie immerhin so weit „Nachlass“ vorneweg zu schreiben. Aber das scheint im vergangenen Jahr irgendwie abhanden gekommen zu sein.

Seit fast vier Jahren ärgere ich mich über diese Bausparkasse. Wir hatten 2013 einen Bauspar-Vertrag als Darlehen abgeschlossen, d. h. die gesamte Summe wurde auf einen Schlag ausbezahlt und seitdem monatlich zurückgezahlt. Als ich nach dem Tod von Michael darum bat, das Darlehen auf mich zu übertragen, damit ich die Summe weiter abbezahlen kann, kam zur Antwort: Ich müsse dafür zum Familiengericht, schließlich sei ich eine Erbengemeinschaft mit meinem Sohn. Das war gefühlt, reine Schikane. Schließlich wollte ich meinem Sohn kein Geld vorenthalten, sondern einfach ein Darlehen tilgen, das auf den Namen seines Vaters lief. Nach wochenlangem Hin und Her durfte ich schließlich ohne Familiengericht bezahlen. Toll … Aber bis heute ist man dort weiterhin nicht in der Lage meinen Namen einzutragen. Nein, stattdessen wird munter Post an meinen verstorbenen Mann geschickt. Danke nochmal an dieser Stelle. Für Empathielosigkeit, Taktlosigkeit und jahrelange Ignoranz.

Mein Tag

Aktuell werde ich oft gefragt wie denn so meine Tage sind und was ich eigentlich mache. So sieht mein Tagesablauf aus:

5.45 Uhr: Aufstehen

5.45-7.15 Uhr: Katzenklo sauber machen, Katzen füttern, Kleidung für Sohn bereit legen, Frühstück machen, Sohn aus dem Bett scheuchen, Kaffee kochen, Sohn immer noch aus dem Bett scheuchen, Duschen, Anziehen, ein Gesicht malen (=Schminken), Betten machen, Katzenklo zum 2. Mal sauber machen, Geschirrspüler ausräumen

7.20 Uhr: Ich verlasse das Haus mit Sohn und wir gehen zusammen zur U-Bahn. Er fährt in die eine Richtung, ich in die andere, vorher beim Bäcker noch schnell ein Milchbrötchen für die Schule kaufen.

7.45-17.00 Uhr: Arbeit

17.30-19.30 Uhr: Einkaufen, Katzen füttern, Katzenklo sauber machen, Blumen gießen, Wäsche waschen, aufhängen oder abhängen, Post bearbeiten, erste Anrufe machen, Kochen, Sohn nach Hausaufgaben fragen/kontrollieren

19.30-20.30 Uhr: Sohn und ich essen Abendbrot, besprechen Termine und schauen kurz Fernsehen

21.00 Uhr: Sohn daran erinnern, seinen Schulranzen zu packen, Küche aufräumen, Katzenklo sauber machen (jaja, besser ist es …), wir machen uns bettfertig (dauert mit steigendem Alter irgendwie immer länger)

21.30 Uhr: Ich falle müde ins Bett

#witwe

Bisher finde ich unter dem Hashtag #witwe nur Verkleidungsfotos, Romane, Filme, Drinks, aber offensichtlich keine „echten“ Witwen. Wie kommt das? Schreiben Witwen nicht im Internet? Ich kann doch nicht das einzige echte Witwenblog sein?