Wir haben das alte, bescheuerte Jahr verabschiedet. Zu fünft: Mein Sohn, mein Freund, eine Freundin, ihr Sohn und ich. Meine Freundin ist ebenfalls verwitwet. Ihr Sohn ist 1,5 Jahre älter als mein Sohn.
Die „Männer“ haben stundenlang geböllert. Schon zwei Tage vorher was das Thema „Böller“ tagesbestimmend. Haben wir die richtige Auswahl? Haben wir eine ausreichende Menge? Wo könnten zur Not noch welche nachgekauft werden? Ab Mitternacht gab es dann Halten mehr. Michael hätte es gefallen. Noch vor einem Jahr hatte er mit Sohn eine Stunde lang geknallt und Raketen gezündet. Mir selbst war weder nach feiern noch nach böllern. Ich war am 1. Januar einfach nur froh, dass alles vorbei war.
Was erwarte ich von 2016? Alles und nichts. Das letzte Jahr hat mir gezeigt, wie schnell sich das ganze Leben ändern kann. Wie mich vertraute Menschen auf meinem Weg verlassen und neue hinzu kommen. Alles ist ständig in Bewegung. Für mich, die am liebsten alles so belassen hätte, wie es vor einem Jahr war, bedeutet das: Ich muss flexibel bleiben, mich auf Neues einstellen, mich dem Unbekannten öffnen. Das Leben geht weiter (blöder Spruch, der aber stimmt). Ich habe die Wahl, ob es mit mir oder ohne mich weitergeht.