Heute Morgen ist eine Glühbirne in unserer Küche durchgebrannt. Ich habe an dieser Lampe noch nie eine Glühbirne gewechselt und dachte „Und nun? Wer tauscht das aus?“ Ich selbst vermutlich, wird so schwer schon nicht sein. Ich mache mir auch selbst den Cappuccino morgens, bringe Altglas und Altpapier weg. Kümmere mich um die Steuer 2014.
Ich liege abends in unserem neuen Bett, seine Seite ist nicht abgedeckt, blicke in den Himmel über Hamburg und bin alleine. Mein Mann war großartig. Ein Lebemann, sehr groß, gutaussehend, unglaublich intelligent, charmant, inspirierend, hatte einen tollen Witz. Er war auch launisch und manchmal ungerecht. Insgesamt würde ich immer sagen, er war meine große Liebe. Hätte ich ihm vielleicht mal öfter zu Lebzeiten sagen sollen.
Ich spüre noch genau, wie sich seine Haare anfühlen und seine Haut. Wie es sich angefühlt hat, wenn er mich in den Arm genommen hat. Ich bin sehr klein und ging ihm gerade mal bis zur Brust. Er war mein Baum, für unseren Sohn war Papa der Größte, in jeder Hinsicht.
Manchmal trifft mich die Erkenntnis, dass wir ihn nie wieder sehen mit voller Wucht. Aus dem Nichts, ohne Vorbereitung. Dann möchte ich mich nur noch zurückziehen und verkriechen.
Ich trage seinen Ehering an einer Kette um den Hals. Ich will, dass ihn jeder sieht, sich insgeheim die Frage stellt, ob das ein Ehering ist und dann dankbar ist, dass er/sie von so etwas Traurigem bisher verschont blieb. Ich möchte kein Mitleid.
elynnia
Ich musste gerade echt weinen….du schreibst unglaublich gut. Vielleicht solltest du über das Geschehene ein Buch schreiben? Ich würde es lesen, sofort.
Ich bin über deinen alten Blog hier hin gekommen und möchte dir nur sagen, dass ich dir alles Gute wünsche. So etwas sollte niemandem passieren, niemand hat das verdient.
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mucinhh
Danke. Aktuell schreibe ich einfach, um all das loszuwerden was ich im direkten Gespräch nicht sagen kann oder mag.
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