Tod & neue Liebe

Abgesehen davon, dass ich meine Umgebung mit meiner neuen Liebe so kurz nach dem Tod meines Mannes geschockt habe, habe ich mich selbst oft gefragt, ob ich mich umgekehrt überhaupt auf so eine Beziehung eingelassen hätte.

Mein Mann und ich haben uns nicht im Bösen getrennt. Im Gegenteil: Wir wurden in einer sehr glücklichen Phase unserer Beziehung plötzlich auseinandergerissen. Wenn zu Hause von Michael die Rede ist, dann immer liebevoll, sehnsüchtig, oft auch traurig. Wie muss sich das für den neuen Partner anfühlen?

In den vergangenen Wochen hatten wir ab und an die Situation, dass wir zusammen unterwegs waren und plötzlich erinnerte etwas an Michael. Entweder der Ort, an dem wir waren, Dinge die wir gegessen oder getrunken haben oder ein Musikstück im Radio. Von jetzt auf gleich ändert sich dann bei Sohn und mir die Stimmung. Wir werden traurig, weinen manchmal und nehmen uns in den Arm. Diese Momente sind weder steuerbar noch vorhersehbar. Sie kommen aus dem Nichts.

Mein Freund macht instinktiv alles richtig. Er gibt uns Zeit traurig zu sein, egal ob zu Hause oder im Restaurant. Er versucht an keiner Stelle meinen Mann zu ersetzen, was natürlich auch nicht funktionieren würde. Er hört zu und interessiert sich für den Mensch, der mein Mann war. Er interessiert sich dafür wie es Sohn und mir geht. Und bleibt doch er selbst.

Ich glaube, nur so kann es funkionieren. Mit viel Verständnis, Toleranz und vor allem: Liebe.

 

 

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